Akzeptanz

Akzeptanz

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Ak|zep|tạnz 〈f. 20; unz.〉 das Akzeptieren, das Bereitsein, etwas anzunehmen ● hohe, niedrige \Akzeptanz; in der Bevölkerung besteht keine \Akzeptanz für den weiteren Ausbau der Atomenergie [→ Akzeptant]

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Ak|zep|tạnz, die; -, -en (bildungsspr.):
Bereitschaft, etw. zu akzeptieren:
eine hohe, geringe A. von etw.;
keine A. in der Bevölkerung haben.

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Akzeptạnz
 
[zu lateinisch acceptare »annehmen, sich gefallen lassen«] die, -/-en, zunächst die bejahende oder tolerierende Einstellung von Personen oder Gruppen gegenüber normativen Prinzipien oder Regelungen, auf materiellem Bereich gegenüber der Entwicklung und Verbreitung neuer Techniken oder Konsumprodukte; dann auch das Verhalten und Handeln, in dem sich diese Haltung ausdrückt.
 
In normativer Hinsicht taucht die Frage der Akzeptanz hauptsächlich dann auf, wenn ein ethisches oder rechtliches Normensystem nicht mehr der tatsächlichen normativen Einstellung eines größeren Teils der Gesellschaft entspricht oder wenn erhebliche Widersprüche in der Akzeptanz neuer normativer Setzungen bestehen (Norm). Fehlende Akzeptanz kann zur Änderung rechtlicher Normen führen oder auch gesellschaftspolitische Entscheidungen, die auf eine Veränderung bestehender Verhältnisse zielen, beeinflussen oder verhindern (z. B. bei wirtschafts-, umwelt-, verteidigungspolitische Maßnahmen).
 
Besondere Bedeutung hat die Frage der Akzeptanz auf wirtschaftlichem Gebiet für die Entwicklung und Gestaltung neuer Konsumgüter (Produktinnovation) und damit auch für die Investition sowie für die Verbreitung durch (akzeptanzfördernde) Werbung. Akzeptanz ist notwendig für die Einführung technischer Systeme, Geräte oder mit ihnen verbundener Dienstleistungen, die von einem vorgesehenen Benutzerkreis angenommen werden sollen (Verfahrensinnovation). In neuerer Zeit trifft dies etwa auf die Vorhaben zur friedlichen Nutzung der Kernenergie (Kernkraftwerke, Wiederaufarbeitungsanlagen), auf die Telekommunikationsformen (z. B. Bildschirmtext, Kabelfernsehen), auf die Einführung Daten verarbeitender Systeme (z. B. in der Produktion, im Management, im Büro und in der Verwaltung) sowie allgemein auf betriebliche Rationalisierungsmaßnahmen (z. B. durch Einsatz von Industrierobotern) zu.
 
Die Klärung der Akzeptanzbereitschaft für eine Neuerung ist Aufgabe der Akzeptanzforschung, die auf dem Wege der empirischen Sozialforschung (z. B. durch repräsentative Umfragen) und durch markt-, werbe- und betriebspsychologischen und -soziologischen Untersuchungen angestrebt wird.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Alternativkultur · Ethik · Fortschritt · Innovation · Norm · sozialer Wandel · Technikbewertung · Technikfolgenabschätzung · Werbung · Wert
 
 
U. Manz: Zur Einordnung der A.-Forschung in das Programm sozialwiss. Begleitforschung (1983).

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Ak|zep|tạnz, die; - (bes. Werbespr.): Bereitschaft, etw. (ein neues Produkt o. Ä.) zu akzeptieren: eine hohe, geringe A. von etw.; Die fragen sich: ... sind die überhaupt noch wählbar? Das schadet unserer A. in der Bevölkerung (Woche 14. 2. 97, 9).

Universal-Lexikon. 2012.

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